Comboni Lainmissionare

Botschaft Von Papst Franziskus zum Weltmissionssonntag 2019

Papa Francisco
Papa Francisco

Getauft und gesandt: die Kirche Christi auf Mission in der Welt

Liebe Brüder und Schwestern,

für den Monat Oktober 2019 habe ich die ganze Kirche gebeten, eine außerordentliche Zeit für die Mission zu leben, um den hundertsten Jahrestag der Promulgation des Apostolischen Schreibens Maximum illud von Papst Benedikt XV. (30. November 1919) zu begehen. Der prophetische Weitblick seiner apostolischen Initiative hat mir bestätigt, wie wichtig es auch heute noch ist, den missionarischen Einsatz der Kirche zu erneuern, ihre Sendung zur Verkündigung der Frohbotschaft noch stärker am Evangelium auszurichten und der Welt das Heil des gestorbenen und auferstandenen Jesus Christus zu bringen.

Der Titel der vorliegenden Botschaft lautet wie das Thema des Missionsmonats Oktober: Getauft und gesandt: die Kirche Christi auf Mission in der Welt. Die Feier dieses Monats wird uns an erster Stelle helfen, den missionarischen Sinn unserer Glaubensentscheidung für Jesus Christus wiederzufinden, dem Glauben, den wir ungeschuldet als Geschenk in der Taufe empfangen haben. Wir gehören zu Gott als seine Kinder – dies vollzieht sich nie individuell, sondern immer kirchlich: aus der Gemeinschaft mit Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist – entsteht ein neues Leben zusammen mit vielen anderen Brüdern und Schwestern. Und dieses göttliche Leben ist nicht eine Verkaufsware – wir betreiben keinen Proselytismus –, sondern ein Reichtum, den man weiterschenken, mitteilen, verkündigen muss: Hierin liegt der Sinn der Mission. Umsonst haben wir diese Gabe empfangen und umsonst teilen wir sie (vgl. Mt 10,8), ohne jemanden auszuschließen. Gott will, dass alle Menschen gerettet werden, indem sie dank der Kirche, dem allumfassenden Heilssakrament, zur Erkenntnis der Wahrheit und zur Erfahrung seiner Barmherzigkeit gelangen (vgl. 1 Tim 2,4; 3,15; Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen Gentium, 48).

Die Kirche ist auf Mission in der Welt: Der Glaube an Jesus Christus gibt uns die richtige Dimension aller Dinge, denn er lässt uns die Welt mit den Augen und dem Herzen Gottes sehen; die Hoffnung öffnet uns für die ewigen Horizonte des göttlichen Lebens, an dem wir wahrhaft teilhaben; die Liebe, die wir in den Sakramenten und der brüderlichen Liebe vorauskosten, drängt uns bis an die Grenzen der Erde (vgl. Mi 5,3; Mt 28,19; Apg 1,8; Röm 10,18). Eine Kirche, die bis zu den äußersten Grenzen hinausgeht, erfordert eine beständige und dauerhafte missionarische Bekehrung. Wie viele Heilige, wie viele Frauen und Männer des Glaubens bezeugen uns, zeigen uns, dass diese unbegrenzte Öffnung möglich und praktikabel ist, dieses barmherzige Hinausgehen als drängender Antrieb der Liebe und der ihr innewohnenden Logik der Gabe, des Opfers und der Unentgeltlichkeit (vgl. 2 Kor 5,14-21)! Wer Gott verkündet, möge ein Mann Gottes sein (vgl. Apostolisches Schreiben Maximum illud).

Es ist ein Auftrag, der uns direkt angeht: Ich bin immer eine Mission; du bist immer eine Mission; jede Getaufte und jeder Getaufte ist eine Mission. Wer liebt, setzt sich in Bewegung, es treibt ihn von sich selbst hinaus, er wird angezogen und zieht an, er schenkt sich dem anderen und knüpft Beziehungen, die Leben spenden. Niemand ist unnütz und unbedeutend für die Liebe Gottes. Jeder von uns ist eine Mission in der Welt, weil er Frucht der Liebe Gottes ist. Auch wenn mein Vater und meine Mutter die Liebe durch Lüge, Hass und Untreue verraten würden, entzieht sich Gott niemals dem Geschenk des Lebens und bestimmt jeden Sohn und jede Tochter von jeher zu seinem göttlichen und ewigen Leben (vgl. Eph 1,3-6).

Dieses Leben wird uns in der Taufe mitgeteilt: Sie schenkt uns den Glauben an Jesus Christus, den Sieger über Sünde und Tod, erneuert uns nach dem Bild und Gleichnis Gottes und gliedert uns in den Leib Christi ein, der die Kirche ist. In diesem Sinne ist die Taufe also wahrhaft für das Heil notwendig, weil sie uns sicherstellt, dass wir immer und überall Söhne und Töchter im Haus des Vaters sind, niemals Waise, Fremde oder Sklaven. Was im Christen sakramentale Wirklichkeit ist, deren Vollendung die Eucharistie ist, bleibt Berufung und Bestimmung für jeden Mann und jede Frau, die auf die Bekehrung und das Heil warten. Denn die Taufe ist die verwirklichte Verheißung der göttlichen Gabe, die den Menschen zum Sohn oder zur Tochter im Sohn macht. Wir sind Kinder unserer natürlichen Eltern, aber in der Taufe wird uns die ursprüngliche Vaterschaft und die wahre Mutterschaft gegeben: Wer die Kirche nicht zur Mutter hat, kann Gott nicht zum Vater haben (vgl. hl. Cyprian, Über die Einheit der Kirche, 6).

So ist unsere Mission in der Vaterschaft Gottes und der Mutterschaft der Kirche verwurzelt, weil der Taufe die Sendung innewohnt, die Jesus im österlichen Auftrag zum Ausdruck gebracht hat: Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch, erfüllt vom Heiligen Geist für die Versöhnung der Welt (vgl. Joh 20,19-23; Mt 28,16-20). Der Christ ist für diese Sendung zuständig, auf dass allen ihre Berufung zur Gotteskindschaft und die Gewissheit ihrer persönlichen Würde und des jedem menschlichen Leben innewohnenden Wertes von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod verkündigt wird. Wenn der grassierende Säkularismus sich zur ausdrücklichen und kulturellen Ablehnung der aktiven Vaterschaft Gottes in unserer Geschichte auswächst, verhindert er jede echte Brüderlichkeit aller Menschen, die sich immer in der gegenseitigen Achtung vor dem Leben eines jeden niederschlägt. Ohne den Gott Jesu Christi wird jeder Unterschied zu einer höllischen Bedrohung, die jegliche brüderliche Aufnahme und fruchtbare Einheit des Menschengeschlechts verunmöglicht.

Die allgemeine Bestimmung zum Heil, das uns von Gott in Jesus Christus angeboten wird, bewog Benedikt XV. dazu zu fordern, dass jede nationalistische und ethnozentrische Verstocktheit, jede Beeinträchtigung der Verkündigung des Evangeliums durch die Kolonialmächte und deren wirtschaftlichen sowie militärischen Interessen überwunden wird. In seinem Apostolischen Schreiben Maximum illud erinnerte der Papst daran, dass die gottgewollte Universalität der Sendung der Kirche es erforderlich macht, dass man aus einer ausschließenden Zugehörigkeit zum eigenen Heimatland und zur eigenen Ethnie heraustritt. Die Öffnung der Kultur und der Gemeinschaft für die heilbringende Neuheit Jesu Christi verlangt die Überwindung jeder ungebührenden ethnischen und kirchlichen Introversion. Auch heute braucht die Kirche weiter Männer und Frauen, die kraft ihrer Taufe großherzig auf den Ruf antworten, hinauszugehen aus ihrem Zuhause, aus ihrer Familie, ihrem Heimatland, ihrer Sprache, ihrer Ortskirche. Sie sind zu den Völkern gesandt, in die Welt, die noch nicht durch die Sakramente Jesu und seiner heiligen Kirche verwandelt worden ist. Dadurch dass sie das Wort Gottes verkünden, das Evangelium bezeugen und das Leben im Heiligen Geist feiern, rufen sie zur Umkehr, taufen sie und bieten das christliche Heil an; dies tun sie unter Achtung der persönlichen Freiheit eines jeden und im Dialog mit den Kulturen und den Religionen der Völker, zu denen sie gesandt sind. Die missio ad gentes, die für die Kirche immer notwendig ist, trägt so auf grundlegende Weise zum ständigen Prozess der Umkehr aller Christen bei. Der Glaube an das Pascha Jesu, die kirchliche Sendung durch die Taufe, das geografische und kulturelle Hinausgehen aus sich selbst und dem eigenen Zuhause, die Notwendigkeit der Rettung von der Sünde und die Befreiung vom persönlichen und gesellschaftlichen Übel erfordern die Mission bis an die äußersten Grenzen der Erde.

Das von der göttlichen Vorsehung bestimmte Zusammentreffen mit der Sondersynode über die Kirchen in Amazonien bringt mich dazu zu unterstreichen, wie die Mission, die Jesus uns mit der Gabe seines Geistes anvertraut hat, auch für diese Landstriche und deren Bewohner noch aktuell und notwendig ist. Ein erneutes Pfingsten öffnet die Tore der Kirche weit, damit keine Kultur in sich selbst verschlossen bleibe und kein Volk abgeschottet, sondern offen sei für die universale Gemeinschaft im Glauben. Niemand möge in seinem Ich verschlossen bleiben, in der Selbstbezogenheit seiner ethnischen und religiösen Zugehörigkeit. Das Pascha Jesu sprengt die engen Grenzen von Welten, Religionen und Kulturen und ruft sie, in der Achtung vor der Würde des Mannes und der Frau zu wachsen, hin zu einer immer volleren Umkehr zur Wahrheit des auferstandenen Herrn, der allen das wahre Leben schenkt.

Mir kommen in diesem Zusammenhang die Worte Benedikts XVI. zu Beginn unseres Treffens der lateinamerikanischen Bischöfe in Aparecida in Brasilien im Jahr 2007 in den Sinn; diese Worte möchte ich hier wiedergeben und mir zu eigen machen: »Welche Bedeutung hatte aber die Annahme des christlichen Glaubens für die Länder Lateinamerikas und der Karibik? Es bedeutete für sie, Christus kennenzulernen und anzunehmen, Christus, den unbekannten Gott, den ihre Vorfahren, ohne es zu wissen, in ihren reichen religiösen Traditionen suchten. Christus war der Erlöser, nach dem sie sich im Stillen sehnten. Es bedeutete auch, mit dem Taufwasser das göttliche Leben empfangen zu haben, das sie zu Adoptivkindern Gottes gemacht hat; außerdem den Heiligen Geist empfangen zu haben, der gekommen ist, ihre Kulturen zu befruchten, indem er sie reinigte und die unzähligen Keime und Samen, die das fleischgewordene Wort in sie eingesenkt hatte, aufgehen ließ und sie so auf die Wege des Evangeliums ausrichtete. […] Das Wort Gottes ist, als es in Jesus Christus Fleisch wurde, auch Geschichte und Kultur geworden. Die Utopie, den präkolumbischen Religionen durch die Trennung von Christus und von der Gesamtkirche wieder Leben zu geben, wäre kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt. Sie wäre in Wirklichkeit eine Rückentwicklung zu einer in der Vergangenheit verankerten geschichtlichen Periode« (Ansprache bei der Eröffnungssitzung, 13. Mai 2007: Insegnamenti III,1 [2007], 855-856).

Maria, unserer Mutter, vertrauen wir die Sendung der Kirche an. In Einheit mit ihrem Sohn hat sie sich von seiner Menschwerdung an in Bewegung gesetzt und sich völlig in die Sendung Jesu einbeziehen lassen, in eine Sendung, die am Fuß des Kreuzes auch ihre eigene Sendung wurde: als Mutter der Kirche daran mitzuwirken, im Heiligen Geist und im Glauben neue Söhne und Töchter Gottes hervorzubringen.

Ich möchte mit einem kurzen Wort über die Päpstlichen Missionswerke schließen, die schon in Maximum illud als missionarisches Instrument empfohlen wurden. Die Päpstlichen Missionswerke bringen ihren Dienst an der Gesamtheit der Kirche als weltweites Netz zum Ausdruck, das den Papst in seinem missionarischen Einsatz mit dem Gebet – der Seele der Mission – und den karitativen Gaben der Christen auf der ganzen Welt unterstützt. Ihr Beitrag hilft dem Papst bei der Evangelisierung der Teilkirchen (Werk der Glaubensverbreitung), bei der Ausbildung des örtlichen Klerus (Werk des heiligen Apostels Petrus), bei der Erziehung zu einem missionarischen Bewusstsein der Kinder der ganzen Welt (Kindermissionswerk) und in der missionarischen Glaubensunterweisung der Christen (Päpstliche Missionsvereinigung). Während ich meine Unterstützung für diese Werke bekräftige, hoffe ich, dass der außerordentliche Missionsmonat im Oktober 2019 zur Erneuerung ihres missionarischen Dienstes an meinem Amt beitragen möge.

Von Herzen übermittle ich den Missionaren und Missionarinnen und allen, die auf jegliche Weise kraft ihrer Taufe an der Sendung der Kirche teilnehmen, meinen Segen.

Aus dem Vatikan, am 9. Juni 2019, dem Hochfest Pfingsten.

FRANZISKUS

CLM-Treffen vom 3.-5.Mai 2019 in Nürnberg

CLM Germany
CLM Germany

Wir durften diesmal zu unserem Treffen einen „Gast“ begrüßen: Thomas Mecha, der bis 2018 als AGEH-Fachkraft in Burundi in der Friedensarbeit der Diözese Bururi tätig war. Es gibt dort mit über 2.000 Basiskomitees ein enormes Potential zur Schlichtung und Mediation von Land- und Familienkonflikten der Bevölkerung. Der Bericht und anschließender Austausch darüber waren sehr interessant und inspirierend für die Weiterarbeit am Brückenbau für den Frieden.

Daneben bastelten wir an einen Vorschlag für das internationale CLM-Logo, hörten Neuigkeiten anderer CLM-Gruppen und beschlossen monatliche Kommunikations“päckchen“.

Schön war das Wiedersehen mit der Provinzleitung, die ebenfalls tagte, sowie Pater Juan Goicochea aus Peru.

Danke an Thomas, Bruder Hans, Pater Günther und die Nürnberger Hausgemeinschaft!

CLM Deutschland

Treffen der CLM in Nürnberg

LMC Alemania

Die Vielfalt der CLM-Gruppen sind ihr Reichtum    

Christoph, P. Günther und Barbara berichteten noch immer begeistert und mit neuem Schwung von der Generalversammlung in Rom: Es war gut, dort dabei zu sein und die CLM der anderen 19 Länder bzw. Provinzen kennen zu lernen, sich auszutauschen, miteinander zu beten und zu ringen, was der Weiterentwicklung dient und welche konkreten Schritte dafür sinnvoll, notwendig und möglich sind. Die Vielfalt der CLM-Gruppen ist enorm und stellt gleichzeitig eine große Herausforderung als auch einen immensen Reichtum dar. Toll ist es, sich über WhatsApp in Kontakt zu sein. Barbara gab einen Überblick über die Beschlüsse der Generalversammlung und die Gruppe nahm eine erste Wichtung der anstehenden Aufgaben vor.

Pilgerweg von CLM und MCCJ

Br. Hans, P. Günther und Willi berichteten vom Stand der Vorbereitungen für den gemeinsamen Pilgerweg von MCCJ und CLM im September. Gemeinsam wurden die Vorschläge konkretisiert und Eckdaten festgelegt. Es gibt Platz für 18 Leute, Anmeldungen sind über Willi (CLM) und die P. Günther (MCCJ) möglich. Bei herrlichstem Sonnenschein konnten wir nach dem Mittagessen um den Wörther See spazieren.

Afrika – Kontinent von Friedensinitiativen

Eine Arbeitseinheit widmeten wir der Weiterarbeit an unserem Friedensprojekt. Der nächste Schritt wird der Vortrag von Br. Hans im Friedenszentrum in Lindau sein, wozu im gemeinsamen Überlegen die Grundidee der Methodik entstand. Es sollen die Erfahrungen und Schätze Afrikas in der Friedensarbeit zur Sprache kommen. Wir CLM werden für den Vortrag ein „Friedens-Orte-Netz“ gestalten. Dazu wurde die Zuarbeit verteilt.

Spiel zu Globalisierung

Unter Christophs Anleitung machten wir einen Exkurs in die Pädagogik zum Thema Globalisierung und Gerechtigkeit.

Der Mensch ist für die Freude – die Freude für den Menschen

Ein geistlicher Impuls über die Freude am Glauben nach Franz von Sales rundete Tag ab. „Die Freude ist unser göttliches Erbteil. Nur sie kann uns beglücken. Sie hat eine so mächtige Beziehung zu unserem Herzen, dass dieses ohne sie keine Ruhe findet. Gott schuf die Freude zu unserem Besten.“ Wir freuen uns auf das Treffen vom 3.-5. Mai, wo wir am Friedensprojekt weiterarbeiten wollen.

Interessierte sind herzlich willkommen!

LMC Alemania

CLM Deutschland

Treffen der CLM im Missionshaus in Nürnberg vom 3.-5.8.18

CLM Alemania

CLM Alemania

Es war – wie so oft schon – einfach schön, dass wir uns im Missionshaus in Nürnberg wieder willkommen und quasi „wie zu Hause“ fühlen konnten. Bruder Hans Eigner  gab uns eine Einführung in die politische und soziale Situation im Süd Sudan. Er half uns, besser zu verstehen, wie und wozu das Friedenszentrum in Juba entstanden ist und was dort jetzt geschieht, um Versöhnung und Frieden zu ermöglichen und bei der Überwindung traumatischer Erlebnisse zu helfen. Wir filterten heraus, womit konkret wir als CLM-Gruppe die außerordentlich wichtige Arbeit des Zentrums und der angegliederten Schulen unterstützen können. Das soll künftig ein Schwerpunkt unseres missionarischen Engagements sein.  Daneben konkretisierten wir unsere Überlegungen, hier in Deutschland mit Menschen über den Glauben ins Gespräch zu kommen bzw. sie ins Gespräch darüber zu bringen. Auch das ist uns ein großes Anliegen, denn der Gottesglaube ist in unserer Umgebung weithin kein Gesprächsthema oder gar kein Thema mehr. Neben diesen beiden Schwerpunkten gab es Raum zum Gebet und persönlichen Austausch. Ein kulturelles „Schmankel“ war am Samstagabend die Teilnahme an classic-open-air am Luitpoldhain. Gestärkt und mit einigen „Hausaufgaben“ im Gepäck machten wir uns auf den Rückweg in unsere „Alltagsmissionen“.

Bárbara, CLM Deutschland

Botschaft der Generalleitung zum Herz Jesu Fest 2018

Corazon de Jesus Comboni

Corazon de Jesus Comboni

Das  Herz Jesu – Mission vom Mitleid

Jesus hatte Mitleid mit ihm, streckte seine Hand aus und sagte ihm: „Ich will es, werde rein“. (Mk 1,41)

Dieses einfache Verhalten Jesus ist voller Bedeutung und bringt nachdrücklich seine Haltung gegenüber den an den Rand Gedrängten zum Ausdruck. Es ist auch ein Akt der Rebellion gegen die Ungerechtigkeit, die auf einem sozio-religiösen System des Ausschlusses beruht. So offenbart sich uns der Vater (Kol 1,5) in einem Sohn, der es auf seiner Wanderung durch ganz Palästina wagt, einen Leprakranken zu heilen. In seinem ersten Kapitel offenbart uns Markus bereits wie Christus fähig ist, mit einem Herzen zu lieben, das erfüllt ist von Mitleid und das Angesicht Gottes sichtbar macht, der ihn gesandt hat (Mk 1.1).

Die Verehrung des Herzens Jesu ist seit den Anfängen unseres Institutes eine Quelle der Spiritualität, in der unsere Mission ihre Wurzeln hat. In ihr treten wir in den innigsten Kontakt mit der Person Jesu in seinen Haltungen, in seinen Sehnsüchten und in der neuen Sicht der Welt, die in den Seligpreisungen angekündigt wird. Deshalb offenbart uns ihre Betrachtung den Kern unseres geweihten Lebens: Die zentrale Bedeutung der Liebe Gottes als Schlüssel beim Lesen der Heilsgeschichte. Eine Liebe, die Gestalt annimmt und sich definiert als totale Leidenschaft für die Menschheit (KD 2015,Nr.22). Um dieses Geheimnis zu vertiefen, ist das persönliche Gebet ein qualifizierter Augenblick, weil es eine innige Begegnung in Demut mit Jesus ist. So kommt es zu einer Erfahrung des Verzeihens, der Annahme und der Dankbarkeit, die uns umwandelt, formt und nach seinem Herzen bildet.

Das durchbohrte Herz des Guten Hirten lädt uns zu einer ständigen Hingabe unserer selbst ein mit allem, was wir sind. Die Mission besteht darin, ohne mit einer Entlohnung zu rechnen, sein Leben ganz für die anderen einzusetzen. Das ist unsere Lebensweihe: Aus unserem Leben ein Instrument der Barmherzigkeit des Vaters zu machen, das im Charisma Combonis Fleisch angenommen hat, das ihm geschenkt wurde. Unsere Geschichte mit all ihren Grenzen und Unzulänglichkeiten hinterlässt uns unvergessliche Zeugnisse von Mitbrüdern, die ihr Leben bis zum Ende ihres Lebens für die Sache des Evangeliums eingesetzt haben. Männer, die sich formen ließen durch einen ständigen Prozess der Bekehrung durch die Erfahrung der Beziehung der Liebe zum Vater Brot zu werden für die Hungernden und Hoffnung für die Verzweifelten (KG 2015 Nr. 14).

Markus berichtet uns von einem Mann, dessen besonderes charakteristisches Merkmal das Mitleid ist, denn das ist das Gesicht, das uns der Vater zeigen wollte. Seine Aufmerksamkeit für die Ärmsten wird so zu einem Wesenselement der Mission der Kirche. Das ist ein Aspekt, der im Leben Combonis klar vorhanden war (2647). Die Betrachtung des Herzens Jesu drängt uns zu einer besonderen Nähe zu den Ausgestoßenen und fordert uns auf, sie in neuen Umfeldern zu suchen, wo das Leben wirklich an den Rand gedrängt wird. Zugleich wird unser Lebensstil, der ein Hindernis für die Dynamik und die Flexibilität der Mission von heute sein kann, in Frage gestellt. Alle unsere Aktivitäten und unsere Überlegungen müssen von unten kommen, vom Kontakt mit den Menschen, die ans Kreuz geschlagen sind. Das ist der radikalste Ausdruck der Ganzhingabe des Sohnes und ist auch heute noch in vielen Ländern gegenwärtig, in denen wir arbeiten, und die unter Krieg oder anderen Formen der Gewalt leiden. Unsere missionarische Präsenz ist Zeichen der Liebe, die aus dem Herzen Jesu kommt (LF 3,3).

Comboni, geprägt von der religiösen Erfahrung seiner Zeit, hat eine eigene missionarische Dimension der Spiritualität des Herzens Jesu entwickelt. Die Ganzhingabe des Vaters im Sohn ist ein Zeichen der Liebe, das uns für eine neue Hoffnung öffnet. Das Reich Gottes ist ein Programm der Befreiung für ein Leben in Fülle (3323). Diese tiefe Überzeugung trug er in sich auf seinen langen Reisen auf dem Nil, durch die Wüsten. Dabei setzte er sein Leben aufs Spiel, denn Christus, der Durchbohrte, ist auch Quelle des Lebens für die Entferntesten. Der Wagemut unseres Gründers im Öffnen neuer Grenzen der Evangelisierung ist Teil unserer Spiritualität und Mission. Die Überprüfung der Lebensform ist auch eine günstige Gelegenheit, in der Leidenschaft für das Evangelium zu wachsen bei der Suche nach den Vergessenen.

Die Herausforderungen unserer Zeit machen unsere Mission dringend. Wir leben in Zeiten, die voll sind von Erwartungen und Wünschen nach neuen politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Strukturen. Es gibt eine intensive und ehrliche Suche nach dem Sinn, die sich aber leicht in oberflächlichen Antworten verlieren kann, die nur zur Entfremdung oder in den Nihilismus führen. Die Torheit des Evangeliums (1 Kor 1,25) verwandelt die Herzen und die Welt. Unser Institut ist weiterhin berufen, voran zu schreiten mit der mitfühlenden Bereitschaft, die Leprakranken von heute zu berühren.

Das Herz Jesu Fest schenke uns die Gnade, in der Liebe weiter zu wachsen.

Der Generalrat der MCCJ