Dass der erste Gedenktag des seligen Giuseppe Ambrosoli (28. Juli) alle Comboni-Missionare und -Missionarinnen, die sich für die Schwachen einsetzen, neu motiviert, ihren demüti-gen und täglichen Dienst an den Kranken, Leidenden und Schwachen mit Liebe tun. Lasst uns beten.
Spiritualität
Zum Herz Jesu-Fest
EinLeitung
Wir geben diese Broschüre als ergänzende Arbeitshilfe heraus. Sie soll uns dabei unterstützen, das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu (16. Juni) intensiver zu leben, indem wir die Einladung des XIX. Generalkapitels aufgreifen, unsere Spiritualität zu vertiefen und anzunehmen, die durch einige besondere Elemente gekennzeichnet ist, die unsere Identität als Comboni-Missionare des Herzens Jesu ausmachen.
Wir bitten die Mitbrüder aller Gemeinschaften, diese Arbeitshilfe zu studieren und herauszufinden, wie sie sich am besten auf das Hochfest vorbereiten können: Vielleicht entscheiden wir uns für einen Tag der Exerzitien oder eine Reihe von Treffen zum Gebet und/oder Austausch …
Der grundlegende Text, der unsere Überlegungen leiten soll, steht in Nr. 3 der Lebensform:
Der Gründer hat im Geheimnis des Herzens Jesu die Kraft für seinen missionarischen Einsatz gefunden. Die vorbehaltlose Liebe Combonis zu den Völkern Afrikas hatte ihren Ursprung und ihr Vorbild in der Erlöserliebe des Guten Hirten, der am Kreuz sein Leben für die Menschheit hingegeben hat: „Im Vertrauen auf dieses Heiligste Herz … bin ich immer mehr bereit, für Jesus Christus und für das Heil der unglücklichen Völker Zentralafrikas zu leiden … und zu sterben“ (Schriften, 4290).
Dies sind die Worte des XIX. Generalkapitels:
12. Wir träumen von einer Spiritualität, die uns weiterhin hilft, als brüderliche Familie von geweihten Personen zu wachsen, die in Jesus, in seinem Wort und in seinem Herzen verwurzelt sind, ihn in den Gesichtern der Armen und in der konkreten Erfahrung des heiligen Daniel Comboni betrachten, um Mission zu sein.
14.3 Wir verpflichten uns, uns den grundlegenden Aspekten des Charismas (z.B. das Kreuz, das Herz Jesu, die Option für die Ärmsten und Verlassenen) durch die Vision, den Geist und das Feingefühl von Comboni uns zu öffnen, um zu den Wurzeln seiner Spiritualität vorzudringen und sie uns wieder anzueignen.
Wir können unser missionarisches Leben als eine „Reise“ betrachten, die im Herzen Jesu beginnt, dann unsere Herzen berührt, um schließlich die Herzen der Menschen zu erreichen, mit denen wir sowohl Geschichte als auch Schicksal teilen. Geweihte Menschen zu sein – oder besser gesagt zu werden -, die in Jesus, in seinem Herzen verwurzelt sind, bedeutet, das zu werden, was wir sind, zum Beispiel die Identität zu verwirklichen, die wir dank des heiligen Daniel Comboni vom Herrn erhalten. Comboni-Missionare des Herzens Jesu ist unser Name.
Am Ende unserer Lebensform befindet sich ein Text über den Namen des Instituts, in dem dargelegt wird, was die Wahl des neuen Namens im Jahr 1979 inspiriert hat. Es ist hilfreich, diesen Text noch einmal zu lesen und darüber zu meditieren, als einen ersten Moment des Studiums.
Unsere Lebensform Nr. 3 bietet uns die Erfahrung Combonis: Sein missionarischer Einsatz und seine bedingungslose Liebe zu den Völkern Zentralafrikas hatten ihren Ursprung und ihr Vorbild „in der Erlöserliebe des Guten Hirten“, der sein Herz durchbohren lässt. Comboni selbst, der seine Erfahrung immer bewusster wahrnimmt, spricht von sich folgendermaßen:
„Jene Liebe [..] ließ sein Herz höher schlagen [..] Eine göttliche Kraft trieb ihn gleichsam in diese [..] Länder, um jene unglücklichen Brüder, [..] in seine Arme aufzunehmen und ihnen den Kuss des Friedens zu geben.” (Schriften, 2742).
Das Herz Jesu ist die Seele der Mission und ihre grundlegende Motivation.
Es ist zweifellos gut, Programme, Strategien und Strukturen für die Mission zu suchen und zu schaffen, aber wir sollten nicht vergessen, dass wir vor allem dazu berufen sind, „die Gnade zu entfachen“. (2 Tim 1, 6ff). Die Versuchung könnte eine Ermüdung (Trägheit) sein, die die Seele austrocknet und Pessimismus, Fatalismus, Misstrauen und Lauheit hervorruft, oder den Wunsch, „Protagonisten“ zu werden, als ob wir das A und O der Mission wären.
Diesbezüglich könnten wir einige Texte aus Evangelii Gaudium: 26; 259; 264; 266-267 heranziehen.
Betrachten und annehmen
Um uns in den Empfindungen des Herzens Jesu, des Sohnes Gottes, zu verwurzeln, entwickelt sich der Weg, den unsere Lebensform als Frucht bewusster Erfahrung vorschlägt, um zwei Worte herum: betrachten und annehmen.
Mit anderen Worten, die wir in den Evangelien finden, können wir sagen: „Kommt zu Jesus“, „Seht in ihm den Geliebten, der vom Geist des Vaters geweiht ist“, „Nehmt ihn in euch auf, um euch seine Gefühle immer mehr anzueignen“ …
Dies geschieht vor allem dann, wenn wir dem Herrn Jesus erlauben, in die Tiefen unseres Herzens einzudringen und jene Gefühle, Gedanken, Einstellungen und Wünsche ans Licht zu bringen, die nicht zu denen gehören, die dem Herrn geweiht sind.
Lassen wir zu, dass Jesus uns heilt, erneuert und verwandelt. Dann werden wir zu Menschen, die „von Christus besiegt“ und von dem Wunsch beseelt sind, andere für ihn zu gewinnen (vgl. Ph 3,2).
„Betrachten“ und „Annehmen“ werden nicht zu „freiwilligen“ Handlungen, da sie in Wahrheit „Gnaden“ sind, auf die wir mit unserem Bewusstsein und unserer Verfügbarkeit antworten.
- Wir können „betrachten“ so beschreiben:
- „Unsere Augen auf Jesus gerichtet halten“;
- „am Fuße des Kreuzes zu stehen“, als eine wichtige Etappe eines langen Weges, auf dem wir die Taten Jesu gesehen und seine Worte gehört haben, auch wenn wir sie nicht ganz verstanden haben;
- „zu den Füßen des Gekreuzigten zu stehen“, um die Gaben zu empfangen, die aus seinem Herzen zu uns kommen: sein Geist, das Wasser und das Blut; Maria…;
- „uns mit Christus bekleiden“, uns sein „Gewand“, seine Gefühle zu eigen machen;
- „unser Herz durchdringen lassen“, damit die Gaben unseres Herrn nicht an der Oberfläche unseres Herzens bleiben, sondern es tief durchdringen.
- „Annehmen“ beinhaltet:
- dass wir uns die Empfindungen Christi zu eigen machen, so dass sie wirklich in uns eindringen, die wir bereit sind, sie allmählich zu verinnerlichen, damit sie unsere Handlungs- und Verhaltensweisen bestimmen, unsere Entscheidungskriterien berühren, unsere Wünsche formen und unsere Ziele stärken;
- dass wir, wenn wir die Gefühle Jesu annehmen, in uns selbst – oder in unserer Nähe – Hindernisse, Hemmnisse und Schwächen entdecken;
- dass dies dazu führt, dass wir Jesus erneut tiefer „betrachten“, uns von seiner Anziehungskraft bewegen lassen und seine Vergebung, seine Kraft und seine Gnade suchen;
- dass die Schwierigkeiten, denen wir begegnen, unser geistliches Leben nicht auslöschen, sondern es stärken und wachsen lassen;
- Das „Annehmen der Gefühle Jesu“ kann in uns zu einem inneren Bedürfnis werden, „in ihm verwurzelt zu bleiben“.
Einige Texte, die uns aufklären können
„Doch über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems werde ich einen Geist des Mitleids und des flehentlichen Bittens ausgießen. Und sie werden auf mich blicken, auf ihn, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn klagen, wie bei der Klage um den Einzigen; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint. (Sacharja 12,10).
„Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.“ (Johannes 19, 37).
Siehe auch: Apokalypse 1, 1-48; Johannes 15.
Aus den Regeln für das Institut für die Missionen in Afrika – 1871:
„Die Schüler des Instituts erwerben sich diese Wesenseigenschaft erwerben dadurch, dass sie fest auf Jesus Christus schauen, ihn innig lieben und sich bemühen, immer besser zu verstehen, was ein am Kreuz für das Heil der Menschen gestorbener Gott zu bedeuten hat.“ (Schriften 2721).
Unsere Lebensform Nr. 3.2, zählt drei innere Haltungen Christi auf, die der Comboni-Missionar aufgrund der gleichen Berufung Jesu und der Comboni-Missionar betrachten und annehmen soll:
- seine vorbehaltlose Hingabe an den Vater;
- seine weltumfassende Liebe;
- seine Teilnahme am Schmerz und an der Armut der Menschen.[1]
- Die vorbehaltlose Hingabe Jesu an den Vater
Wir könnten mit diesen Texten aus Johannes beten:
„Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht; und der Wolf reißt sie und zerstreut sie. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.“ (Joh 10,11-18).
„Aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat.“ (Joh 14,31).
„Denn ich habe nicht von mir aus gesprochen, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.“ (Joh 12,49-50).
Wir betrachten Jesus als den Sohn, der nach dem Plan des Vaters lebt und wirkt, den er gesehen und gehört hat (Joh 5) und den er in der Freiheit der Liebe des geliebten Sohnes angenommen hat. Jesus kann sagen, dass der Vater in ihm wirkt:
„Ich bin im Vater bin und der Vater ist in mir? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.“ (Joh 14,10).
Sein Leben ist eine Antwort der Liebe auf die Liebe des Vaters (vgl. Joh 13,1-4).
- Die weltumfassende Liebe Christi
„Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ (Joh 3,16)
Die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde. (2 Kor 5,14-15).
Wir denken an das Zeugnis des Evangeliums von Jesus, dem Pilger, der in die Städte und Dörfer zieht. Wo immer Männer und Frauen leben, dort ist er gegenwärtig:
„Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort verkünde; denn dazu bin ich gekommen.“ (Mk 1,38).
Jesus begegnet den Menschen überall: in den Synagogen und in den Häusern, auf den Plätzen und auf den Straßen, auf dem Berg und am Seeufer… Er begegnet Männern und Frauen, Erwachsenen und Kindern, Juden und Proselyten, Syro-Phöniziern und Griechen. Er besucht nicht nur Palästina, sondern geht über die Grenzen des Gelobten Landes hinaus. Wir finden ihn in Jerusalem und in der Dekapolis.
Er redet und diskutiert mit Pharisäern, Sadduzäern, Zöllnern und Sündern … Er tut alles mit großer Liebe – eine Liebe, die er ausnahmslos allen entgegenbringt. Er hat auch eine klare Vorliebe für die Geringsten und die Ausgegrenzten.
- Die Teilnahme Jesu am Schmerz und an der Armut von Männern und Frauen
Hier sind einige weitere Texte, die uns in unseren Gebeten inspirieren können:
„Am Abend brachte man viele Besessene zu ihm. Er trieb mit seinem Wort die Geister aus und heilte alle Kranken, damit sich erfüllen sollte, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen. ” (Mt 8,16-17).[2]
Die biblischen Texte zeigen, wie Jesus in die Leiden der Menschen einbezogen war. Es ist wichtig, „die Bewegung Jesu“ zu verstehen, der die Leiden der anderen auf sich nimmt, ohne sie zu beurteilen oder zu verurteilen. Jesus lässt sich so sehr darauf ein, dass er durch diese Wunden verletzt wird. Die „Wunden Jesu“ sind unsere Rettung, denn es sind unsere Wunden, die der Auferstandene auf sich nimmt.
Combonis Beteiligung …
„Obwohl körperlich erschöpft, ist mein Geist durch die Gnade des Herzens Jesu stark und ungebrochen; ich bin entschlossen … alles Leid auf mich zu nehmen und mein Leben tausendmal für die Wiedergeburt von Zentralafrika und die Afrikaner hinzugeben.“ (Schriften 5523).
„Ich bin bereit, mein Leben tausendmal hinzugeben für die hundert Millionen und mehr Afrikaner, die in jenen sengend heißen Regionen leben“ (Schriften 2409).
In seiner programmatischen Predigt, die er am 11.Mai 1873 in Khartum hielt, sind seine Worte prophetisch:
„Meine erste Jugendliebe galt dem unglücklichen Afrika. Was mir das Liebste in der Welt war, ließ ich hinter mir und kam vor sechzehn Jahren in diese Lande, um meine Arbeit für die Beseitigung des jahrhundertealten Elends anzubieten. Dann schickte mich der Gehorsam wegen meiner angeschlagenen Gesundheit in die Heimat. [..] aber ich ließ bei Euch mein Herz zurück. [..]
Heute, bei meiner Rückkehr zu Euch, habe ich mein Herz zurückerhalten, um es in Eurer Gegenwart dem erhabenen und frommen Gefühl der geistlichen Vaterschaft zu öffnen [..]. Ja, ich bin schon Euer Vater und Ihr seid meine Söhne; und als solche umarme ich Euch [..].
Seid versichert, dass ich in meinem Herzen eine grenzenlose Liebe für Euch habe, und zwar für alle Zeiten und für alle Personen. Ich kehre zu Euch zurück, um nie aufzuhören, Euch zu gehören und ganz Eurem größeren Wohl für immer geweiht zu sein. Bei Tag und bei Nacht, bei Regen und Sonnenschein werdet Ihr mich immer bereitfinden, Euch in Euren geistlichen Bedürfnissen zu helfen. Die Reichen und die Armen, die Gesunden und die Kranken, die Jungen und die Alten, die Herren und die Knechte werden in immer gleicher Weise Zugang zu meinem Herzen haben. Euer Wohl ist das meine, und Eure Leiden werden auch die meinen sein.
Ich werde mich eines jeden von Euch annehmen; und der glücklichste Tag meines Lebens wird der sein, an dem ich mein Leben für Euch hingeben kann.“ (Schriften 3156-3159).
… und unsere
Durch diese betrachteten und angenommenen Haltungen weiht uns der Geist Jesu in der Tiefe unseres Herzens ein.
Es ist möglich, die drei Gelübde in diesen Haltungen neu zu interpretieren:
- Gehorsam, als vorbehaltlose Hingabe an den Vater;
- Keuschheit, in der weltumfassenden Liebe;
- Armut, indem sie sich der Ärmsten und Verlassensten annimmt.
Am Hochfest selbst können wir unsere
missionarische Weihe mit
größerem
Bewusstsein
erneuern!
Diese drei Haltungen können nicht voneinander getrennt werden, und sie können auch nicht in verschiedene Fächer eingeteilt werden. Jedes Gelübde bezieht sich auf die anderen; jedes Gelübde erfordert die anderen. Wachstum in einem Gelübde bedeutet Wachstum in allen Gelübden.
Dennoch können wir uns fragen, welches der drei Gelübde unsere persönliche Entwicklung und Reaktion am meisten herausfordert.
Wir wünschen euch allen ein frohes Fest zum Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu!
Im Namen des Generalsekretariats für Ausbildung:
P. Fermo Bernasconi, mccj
P. Alberto de Oliveira Silva, mccj
P. David Kinnear Glenday, mccj
Original: https://www.comboni.org/de/contenuti/115443
[1] Nr. 3.3 der Lebensform fügt hinzu: “Die Betrachtung des durchbohrten Herzens Christi …
- fordert zum missionarischen Einsatz heraus, der auf die umfassende Befreiung der Menschen zielt,
- zugleich motiviert sie zu jener brüderlichen Liebe, die ein Kennzeichen der Gemeinschaft der Comboni-Missionare sein muss”.
Wir möchten diese beiden Punkte jedoch auf ein anderes Mal verschieben.
[2] Diese Zusammenfassung enthält eine Reihe von Heilungen durch Christus, die Matthäus im Licht von Jes 53,4 interpretiert. Das vierte Lied vom Knecht Jahwes in Jesaja52,13-53,12 ist ebenfalls von Bedeutung.
Gebetsmeinungen der Comboni Familie Juni 2023
Dass wir in unserem pastoralen Handeln die Sorge für das gemeinsame Haus und den Schutz der Umwelt zu integrieren versuchen und dadurch zeigen, dass wir uns als Geschöpfe fühlen und in der Schöpfung die Vorsehung Gottes erkennen. Lasst uns beten.
Gebetsmeinungen der Comboni Familie Mai 2023
Dass die Feier des Welttags für geistliche Berufungen in den Herzen junger Männer und Frauen das Bewusstsein weckt, dass die Mission ihre Verfügbarkeit braucht, um der Einladung Jesu Folge zu leisten, überall in der Welt für ihn Zeugnis abzu-legen. Lasst uns beten.
Osterbotschaft des Generalrats MCCJ: „Mut und Hoffnung“
“Am ersten Tag der Woche…” (Joh 20.1)
Liebe Mitbrüder,
Der Friede des Auferstandenen sei mit Euch!
Im 20. Kapitel des Johannesevangeliums wird uns die Erfahrung des Ostermorgens geschildert. Wir sind eingeladen, den Glaubensweg von drei Protagonisten zu betrachten: von Maria von Magdala, von Petrus und vom geliebten Jünger. Ihr Glaubensweg ist auch ein Weg des Sehens: vom Stehenbleiben vor dem leeren Grab (Maria) über einen aufmerksameren Blick auf die Details (Petrus) bis hin zu einem von der Erinnerung begleiteten Beobachten, das Geist und Herz einbezieht (der andere Jünger).
Es sind drei Blicke, die das Herz der Gemeinschaft öffnen, und sie zum Protagonisten beim Schreiben „einer anderen Geschichte“ macht, weil sie sich bewusst geworden ist, dass man die Auferstehung in dem Maße versteht, inwieweit man den Worten des Evangeliums glaubt, und die Liebe zum Motiv der eigenen Existenz macht, um Schmerz, Misstrauen, Entmutigung und vor allem “Hoffnungslosigkeit” zu überwinden.
„Wo Liebe ist, dort ist auch ein Blick”. Diesen Satz von Richard von St. Viktor zitierend, erinnerte Bernardo Francesco Maria Gianni, Abt von San Miniato al Monte, während eines Exerzitienkurses für den Papst und die römische Kurie, an die Notwendigkeit, “die Spuren und Hinweise zu erkennen, die der Herr, auf seinem Weg durch unsere Geschichte, in unserem Leben hinterlässt”. In jener Liebe muss man den Blick Jesu auf all jene lesen, denen er begegnet ist. Diese Perspektive verleiht uns heute “eine österliche Dynamik”, die uns bewusst macht, dass “der historische Augenblick ernst ist”, da “der universale Atem der Geschwisterlichkeit sehr geschwächt erscheint”, während “gerade die Kraft der Geschwisterlichkeit die neue Grenze des Christentums ist”.
Der Glaubensweg der Urgemeinde am Ostermorgen ist nicht nur ein sehr schönes Zeugnis, sondern auch – und vor allem – eine Einladung an uns, vor den heutigen Ereignissen, vor den Menschen und Mitbrüdern zu verweilen. Unser Gründer, der heilige Daniel Comboni, konnte vor den Ereignissen seiner Zeit “innehalten”, indem er versuchte, Christus nachzuahmen, der “die Armen sah und ihr Los teilte; die Unglücklichen tröstete; die Kranken heilte und die Toten ins Leben zurückführte; die Irregeleiteten zurückrief und den Reumütigen verzieh; sterbend für seine eigenen Henker betete; und, nach der glorreichen Auferstehung, die Apostel aussandte, um der ganzen Welt das Heil zu verkünden” (vgl. Schriften, 3223).
Menschen, die “fähig sind hinzuschauen“ und bereit sind, für andere „Zeit zu verschwenden“, sind imstande Beziehungen aufzubauen, sich selbst zu verschenken, mit dem Ziel einer gegenseitigen Heilung.
Beziehung, Gabe, Heilung, gelebt in der Perspektive von Liebe-Gabe – mit unterschiedlichen Rhythmen und Sensibilitäten wie “an jenem ersten Morgen” – helfen uns, unseren Glauben in mutige Hoffnung umzuwandeln, und die Geschichte und Würde so vieler Brüder und Schwestern einzulösen, denen die heutige Gesellschaft einen “großen Stein” in den Weg gelegt hat – und es immer noch tut – weil sie Geiseln von egoistischen Interessen, von Verachtung und Gleichgültigkeit sind.
Mut und Hoffnung wurden während unseres Treffens mit den Jurisdiktionsoberen, das am 19. März zu Ende ging, mehrfach in Erinnerung gerufen. Wir sind uns der – oft anstrengenden und herausfordernden – Situationen bewusst, die uns dazu verleiten könnten, das Leben des Instituts als ein Ereignis zu betrachten, dessen man gedenkt und an das man sich erinnert. Wir müssen vielmehr den Mut haben, einen menschlichen und geschwisterlichen Kreislauf zu reaktivieren, der uns befähigt, unserer Evangelisierungsarbeit neue Impulse zu geben, in der Überzeugung, dass »eine erneuerte Verkündigung den Gläubigen – auch den lauen oder nicht praktizierenden – eine neue Freude im Glauben und eine missionarische Fruchtbarkeit schenkt. In Wirklichkeit ist das Zentrum und das Wesen des Glaubens immer dasselbe: der Gott, der seine unermessliche Liebe im gestorbenen und auferstandenen Christus offenbart hat. Er lässt seine Gläubigen immer neu sein, wie alt sie auch sein mögen; sie schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt (Jes 40,31)«. (Evangelii gaudium, 11).
Unsere besonderen Wünsche gehen an unsere alten und kranken Mitbrüder, an die Menschen, die in diesen Tagen von den Erdbeben in der Türkei und in Syrien sowie von den schrecklichen Umweltkatastrophen in Malawi, in Teilen von Mosambik und Ecuador betroffen sind, und allen, die an vielen Orten der Welt unter den Schrecken von Kriegen leiden.
Möge der Auferstandene uns alle und unsere missionarischen Bemühungen mit seiner Gnade unterstützen, damit wir uns in der Kraft des Geistes weiterhin für Gerechtigkeit, Frieden und Geschwisterlichkeit unter den uns anvertrauten Menschen einsetzen.
Frohe Ostern!
Der Generalrat MCCJ