Dass die Rechte, Kulturen und Lebensweisen der indigenen Völker auf ihrem Weg der Gleichstellung und der Bestätigung ihrer vollen Würde zunehmend respektiert werden und ihr tief religiöser Sinn von der heutigen säkularisierten Welt erkannt wird. Lasst uns beten.
Alberto de la Portilla
Überraschungen und Grüße aus dem Süden beim Abendgebet der Comboni Laien Missionar:innen
Einmal im Monat ein digitales Abendgebet offen für Interessierte
Ein neues, offenes Format haben die Comboni Laien Missionar:innen im deutschsprachigen Raum eingeführt und ausprobiert: Die zukünftigen Treffen sollen zunächst aus einem digitalen Abendgebet bestehen. Dieses soll eher kurz gehalten werden, damit es möglich ist, dass sich Interessierte auch einmalig oder spontan einloggen und teilnehmen können. Wer anschließend länger bleiben will und noch zum offenen Austausch sowie für Absprachen noch dableiben möchte, kann dies gerne noch machen.
Das zweite Abendgebet mit dem neuen, von der CLM-Gruppe konzipierten Ablauf fand am 23.7.2023 statt. Als Einstieg und Abschluss wurden Youtube-Aufnahmen von Gemeinschaften der Comboni-Familie – auf englisch, italienisch, brasilianisch, spanisch – ausgewählt, um die weltweite Verbundenheit der CLM-Bewegung zu symbolisieren. Die Liedtexte und Bilder halten die globalen Anliegen aktuell und präsent.
Gemeinsam teilten wir unsere Gedanken rund um den Bibeltext aus dem Paulus Brief (Römer 5) zu Frieden, Gnade, Hoffnung, Liebe. Daraus stellte Brigitte die Bedeutung von Christus und der Wichtigkeit von Gebet für die am meisten Vernachlässigten aber auch für die privilegierten Entscheidungsträger:innen heraus. Bei Daniel Comboni gehört die Verbundenheit zu Christus und zu allen Bevölkerungsgruppen mit dazu. Den Abschluss bildet das Gebet für Mission der Comboni-Familie.
Zwischendurch wurde geworden während unserer CLM-Zoom-Sitzung zweimal globale Weltkirche live präsent: Barbara Ludewig sendete Grüße aus Brasilien, wo sie gerade zu einem Update-Besuch bei einigen Freunden ist, mit denen Sie vor einigen Jahren während ihres Einsatzes mitgelebt, mitgebetet und mitgearbeitet hat. Gemeinsam teilen sie bis heute weiterhin die Herausforderungen, Leiden und Freuden im Leben. Danke allen Spender:innen, die die CLM-Projekte in Brasilien in den letzten Jahren und aktuell unterstützen!
Eine weitere Überraschung loggte sich mit etwas technischen Verzögerungen dann aus Brixen ein: Der Generaloberer der Comboni Missionare Pater Tesfaye Tadesse Gebresilasie und Bruder Friedbert Tremmel (derzeit für Missionarische Bewusstseinsbildung in Südtirol tätig und vorher oft auch bei Treffen und Aktionen der CLM unterstützend anwesend) loggten sich digital unangekündigt in das Abendgebet mit ein. Anlässlich des 65 Jahre Priester-Jubilätum von Pater Eder waren beide zusammen im Missionshaus Milland (und Friedbert wusste, dass wir uns offen treffen und hat uns überrascht). Pater Tesfaye erkundigte sich persönlich nach unseren derzeitigen Standorten und Missionen und erinnerte sich dabei auch an einige Begegnungen mit Laien in seiner Zeit in Äthiopien u.a. an Christine Hügler, die über Combonis vorbereitet und ausgereist war, um in Projekten der Missionaries of Charity („Mutter Teresa Schwestern“) mizuarbeiten ( https://comboni.de/briefe/selam-aus-aethiopien ).
Der Generalobere der Comboni-Familie grüßte uns CLM-Gemeinschaft und wünsche alles Gute. Er segnet uns und wünscht alles Gute für die zukünftige Zeit, in der die Laien in der Kirche eine zunehmend noch wichtigere Rolle in der Kirche übernehmen sollen.
Die nächsten digitalen Abendgebete offen für alle Interessierten finden statt am:
27.8.2023 ab 20:00 Uhr (vorbereitet von Barbara und den CLM
24.09.2023 ab 20:00 Uhr (vorbereitet von Maria und den CLM)
29.10.2023 ab 20:00 Uhr (vorbereitet von Christoph und den CLM)
26.11.2023 ab 20:00 Uhr (vorbereitet von Willi und den CLM)
jeweils im Zoom-Raum 67654472400 Kenncode: IKL
https://uni-bayreuth.zoom.us/j/67654472400?pwd=eXUxd1lzdG9vbEJ4WVNJZVk4cnFJQT09
Die nächsten Treffen im Missionshaus Nürnberg finden statt am Fr-So 6.10.-8.10.2023 im Missionshaus Nürnberg (evtl. mit gemeinsamer Wanderung zur Herz-Jesu-Kapelle Velburg) sowie am Fr-So 15.12.-17.12.2023 im Missionshaus Nürnberg (evtl. mit Live-Schalte zum Treffen der CLM auf dem afrikanischen Kontinent)
Herzlichen Einladung an alle zu einem oder mehreren dieser Termine!
Gebetsmeinungen der Comboni Familie Juli 2023
Dass der erste Gedenktag des seligen Giuseppe Ambrosoli (28. Juli) alle Comboni-Missionare und -Missionarinnen, die sich für die Schwachen einsetzen, neu motiviert, ihren demüti-gen und täglichen Dienst an den Kranken, Leidenden und Schwachen mit Liebe tun. Lasst uns beten.
Zum Herz Jesu-Fest
EinLeitung
Wir geben diese Broschüre als ergänzende Arbeitshilfe heraus. Sie soll uns dabei unterstützen, das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu (16. Juni) intensiver zu leben, indem wir die Einladung des XIX. Generalkapitels aufgreifen, unsere Spiritualität zu vertiefen und anzunehmen, die durch einige besondere Elemente gekennzeichnet ist, die unsere Identität als Comboni-Missionare des Herzens Jesu ausmachen.
Wir bitten die Mitbrüder aller Gemeinschaften, diese Arbeitshilfe zu studieren und herauszufinden, wie sie sich am besten auf das Hochfest vorbereiten können: Vielleicht entscheiden wir uns für einen Tag der Exerzitien oder eine Reihe von Treffen zum Gebet und/oder Austausch …
Der grundlegende Text, der unsere Überlegungen leiten soll, steht in Nr. 3 der Lebensform:
Der Gründer hat im Geheimnis des Herzens Jesu die Kraft für seinen missionarischen Einsatz gefunden. Die vorbehaltlose Liebe Combonis zu den Völkern Afrikas hatte ihren Ursprung und ihr Vorbild in der Erlöserliebe des Guten Hirten, der am Kreuz sein Leben für die Menschheit hingegeben hat: „Im Vertrauen auf dieses Heiligste Herz … bin ich immer mehr bereit, für Jesus Christus und für das Heil der unglücklichen Völker Zentralafrikas zu leiden … und zu sterben“ (Schriften, 4290).
Dies sind die Worte des XIX. Generalkapitels:
12. Wir träumen von einer Spiritualität, die uns weiterhin hilft, als brüderliche Familie von geweihten Personen zu wachsen, die in Jesus, in seinem Wort und in seinem Herzen verwurzelt sind, ihn in den Gesichtern der Armen und in der konkreten Erfahrung des heiligen Daniel Comboni betrachten, um Mission zu sein.
14.3 Wir verpflichten uns, uns den grundlegenden Aspekten des Charismas (z.B. das Kreuz, das Herz Jesu, die Option für die Ärmsten und Verlassenen) durch die Vision, den Geist und das Feingefühl von Comboni uns zu öffnen, um zu den Wurzeln seiner Spiritualität vorzudringen und sie uns wieder anzueignen.
Wir können unser missionarisches Leben als eine „Reise“ betrachten, die im Herzen Jesu beginnt, dann unsere Herzen berührt, um schließlich die Herzen der Menschen zu erreichen, mit denen wir sowohl Geschichte als auch Schicksal teilen. Geweihte Menschen zu sein – oder besser gesagt zu werden -, die in Jesus, in seinem Herzen verwurzelt sind, bedeutet, das zu werden, was wir sind, zum Beispiel die Identität zu verwirklichen, die wir dank des heiligen Daniel Comboni vom Herrn erhalten. Comboni-Missionare des Herzens Jesu ist unser Name.
Am Ende unserer Lebensform befindet sich ein Text über den Namen des Instituts, in dem dargelegt wird, was die Wahl des neuen Namens im Jahr 1979 inspiriert hat. Es ist hilfreich, diesen Text noch einmal zu lesen und darüber zu meditieren, als einen ersten Moment des Studiums.
Unsere Lebensform Nr. 3 bietet uns die Erfahrung Combonis: Sein missionarischer Einsatz und seine bedingungslose Liebe zu den Völkern Zentralafrikas hatten ihren Ursprung und ihr Vorbild „in der Erlöserliebe des Guten Hirten“, der sein Herz durchbohren lässt. Comboni selbst, der seine Erfahrung immer bewusster wahrnimmt, spricht von sich folgendermaßen:
„Jene Liebe [..] ließ sein Herz höher schlagen [..] Eine göttliche Kraft trieb ihn gleichsam in diese [..] Länder, um jene unglücklichen Brüder, [..] in seine Arme aufzunehmen und ihnen den Kuss des Friedens zu geben.” (Schriften, 2742).
Das Herz Jesu ist die Seele der Mission und ihre grundlegende Motivation.
Es ist zweifellos gut, Programme, Strategien und Strukturen für die Mission zu suchen und zu schaffen, aber wir sollten nicht vergessen, dass wir vor allem dazu berufen sind, „die Gnade zu entfachen“. (2 Tim 1, 6ff). Die Versuchung könnte eine Ermüdung (Trägheit) sein, die die Seele austrocknet und Pessimismus, Fatalismus, Misstrauen und Lauheit hervorruft, oder den Wunsch, „Protagonisten“ zu werden, als ob wir das A und O der Mission wären.
Diesbezüglich könnten wir einige Texte aus Evangelii Gaudium: 26; 259; 264; 266-267 heranziehen.
Betrachten und annehmen
Um uns in den Empfindungen des Herzens Jesu, des Sohnes Gottes, zu verwurzeln, entwickelt sich der Weg, den unsere Lebensform als Frucht bewusster Erfahrung vorschlägt, um zwei Worte herum: betrachten und annehmen.
Mit anderen Worten, die wir in den Evangelien finden, können wir sagen: „Kommt zu Jesus“, „Seht in ihm den Geliebten, der vom Geist des Vaters geweiht ist“, „Nehmt ihn in euch auf, um euch seine Gefühle immer mehr anzueignen“ …
Dies geschieht vor allem dann, wenn wir dem Herrn Jesus erlauben, in die Tiefen unseres Herzens einzudringen und jene Gefühle, Gedanken, Einstellungen und Wünsche ans Licht zu bringen, die nicht zu denen gehören, die dem Herrn geweiht sind.
Lassen wir zu, dass Jesus uns heilt, erneuert und verwandelt. Dann werden wir zu Menschen, die „von Christus besiegt“ und von dem Wunsch beseelt sind, andere für ihn zu gewinnen (vgl. Ph 3,2).
„Betrachten“ und „Annehmen“ werden nicht zu „freiwilligen“ Handlungen, da sie in Wahrheit „Gnaden“ sind, auf die wir mit unserem Bewusstsein und unserer Verfügbarkeit antworten.
- Wir können „betrachten“ so beschreiben:
- „Unsere Augen auf Jesus gerichtet halten“;
- „am Fuße des Kreuzes zu stehen“, als eine wichtige Etappe eines langen Weges, auf dem wir die Taten Jesu gesehen und seine Worte gehört haben, auch wenn wir sie nicht ganz verstanden haben;
- „zu den Füßen des Gekreuzigten zu stehen“, um die Gaben zu empfangen, die aus seinem Herzen zu uns kommen: sein Geist, das Wasser und das Blut; Maria…;
- „uns mit Christus bekleiden“, uns sein „Gewand“, seine Gefühle zu eigen machen;
- „unser Herz durchdringen lassen“, damit die Gaben unseres Herrn nicht an der Oberfläche unseres Herzens bleiben, sondern es tief durchdringen.
- „Annehmen“ beinhaltet:
- dass wir uns die Empfindungen Christi zu eigen machen, so dass sie wirklich in uns eindringen, die wir bereit sind, sie allmählich zu verinnerlichen, damit sie unsere Handlungs- und Verhaltensweisen bestimmen, unsere Entscheidungskriterien berühren, unsere Wünsche formen und unsere Ziele stärken;
- dass wir, wenn wir die Gefühle Jesu annehmen, in uns selbst – oder in unserer Nähe – Hindernisse, Hemmnisse und Schwächen entdecken;
- dass dies dazu führt, dass wir Jesus erneut tiefer „betrachten“, uns von seiner Anziehungskraft bewegen lassen und seine Vergebung, seine Kraft und seine Gnade suchen;
- dass die Schwierigkeiten, denen wir begegnen, unser geistliches Leben nicht auslöschen, sondern es stärken und wachsen lassen;
- Das „Annehmen der Gefühle Jesu“ kann in uns zu einem inneren Bedürfnis werden, „in ihm verwurzelt zu bleiben“.
Einige Texte, die uns aufklären können
„Doch über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems werde ich einen Geist des Mitleids und des flehentlichen Bittens ausgießen. Und sie werden auf mich blicken, auf ihn, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn klagen, wie bei der Klage um den Einzigen; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint. (Sacharja 12,10).
„Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.“ (Johannes 19, 37).
Siehe auch: Apokalypse 1, 1-48; Johannes 15.
Aus den Regeln für das Institut für die Missionen in Afrika – 1871:
„Die Schüler des Instituts erwerben sich diese Wesenseigenschaft erwerben dadurch, dass sie fest auf Jesus Christus schauen, ihn innig lieben und sich bemühen, immer besser zu verstehen, was ein am Kreuz für das Heil der Menschen gestorbener Gott zu bedeuten hat.“ (Schriften 2721).
Unsere Lebensform Nr. 3.2, zählt drei innere Haltungen Christi auf, die der Comboni-Missionar aufgrund der gleichen Berufung Jesu und der Comboni-Missionar betrachten und annehmen soll:
- seine vorbehaltlose Hingabe an den Vater;
- seine weltumfassende Liebe;
- seine Teilnahme am Schmerz und an der Armut der Menschen.[1]
- Die vorbehaltlose Hingabe Jesu an den Vater
Wir könnten mit diesen Texten aus Johannes beten:
„Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht; und der Wolf reißt sie und zerstreut sie. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.“ (Joh 10,11-18).
„Aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat.“ (Joh 14,31).
„Denn ich habe nicht von mir aus gesprochen, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.“ (Joh 12,49-50).
Wir betrachten Jesus als den Sohn, der nach dem Plan des Vaters lebt und wirkt, den er gesehen und gehört hat (Joh 5) und den er in der Freiheit der Liebe des geliebten Sohnes angenommen hat. Jesus kann sagen, dass der Vater in ihm wirkt:
„Ich bin im Vater bin und der Vater ist in mir? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.“ (Joh 14,10).
Sein Leben ist eine Antwort der Liebe auf die Liebe des Vaters (vgl. Joh 13,1-4).
- Die weltumfassende Liebe Christi
„Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ (Joh 3,16)
Die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde. (2 Kor 5,14-15).
Wir denken an das Zeugnis des Evangeliums von Jesus, dem Pilger, der in die Städte und Dörfer zieht. Wo immer Männer und Frauen leben, dort ist er gegenwärtig:
„Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort verkünde; denn dazu bin ich gekommen.“ (Mk 1,38).
Jesus begegnet den Menschen überall: in den Synagogen und in den Häusern, auf den Plätzen und auf den Straßen, auf dem Berg und am Seeufer… Er begegnet Männern und Frauen, Erwachsenen und Kindern, Juden und Proselyten, Syro-Phöniziern und Griechen. Er besucht nicht nur Palästina, sondern geht über die Grenzen des Gelobten Landes hinaus. Wir finden ihn in Jerusalem und in der Dekapolis.
Er redet und diskutiert mit Pharisäern, Sadduzäern, Zöllnern und Sündern … Er tut alles mit großer Liebe – eine Liebe, die er ausnahmslos allen entgegenbringt. Er hat auch eine klare Vorliebe für die Geringsten und die Ausgegrenzten.
- Die Teilnahme Jesu am Schmerz und an der Armut von Männern und Frauen
Hier sind einige weitere Texte, die uns in unseren Gebeten inspirieren können:
„Am Abend brachte man viele Besessene zu ihm. Er trieb mit seinem Wort die Geister aus und heilte alle Kranken, damit sich erfüllen sollte, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen. ” (Mt 8,16-17).[2]
Die biblischen Texte zeigen, wie Jesus in die Leiden der Menschen einbezogen war. Es ist wichtig, „die Bewegung Jesu“ zu verstehen, der die Leiden der anderen auf sich nimmt, ohne sie zu beurteilen oder zu verurteilen. Jesus lässt sich so sehr darauf ein, dass er durch diese Wunden verletzt wird. Die „Wunden Jesu“ sind unsere Rettung, denn es sind unsere Wunden, die der Auferstandene auf sich nimmt.
Combonis Beteiligung …
„Obwohl körperlich erschöpft, ist mein Geist durch die Gnade des Herzens Jesu stark und ungebrochen; ich bin entschlossen … alles Leid auf mich zu nehmen und mein Leben tausendmal für die Wiedergeburt von Zentralafrika und die Afrikaner hinzugeben.“ (Schriften 5523).
„Ich bin bereit, mein Leben tausendmal hinzugeben für die hundert Millionen und mehr Afrikaner, die in jenen sengend heißen Regionen leben“ (Schriften 2409).
In seiner programmatischen Predigt, die er am 11.Mai 1873 in Khartum hielt, sind seine Worte prophetisch:
„Meine erste Jugendliebe galt dem unglücklichen Afrika. Was mir das Liebste in der Welt war, ließ ich hinter mir und kam vor sechzehn Jahren in diese Lande, um meine Arbeit für die Beseitigung des jahrhundertealten Elends anzubieten. Dann schickte mich der Gehorsam wegen meiner angeschlagenen Gesundheit in die Heimat. [..] aber ich ließ bei Euch mein Herz zurück. [..]
Heute, bei meiner Rückkehr zu Euch, habe ich mein Herz zurückerhalten, um es in Eurer Gegenwart dem erhabenen und frommen Gefühl der geistlichen Vaterschaft zu öffnen [..]. Ja, ich bin schon Euer Vater und Ihr seid meine Söhne; und als solche umarme ich Euch [..].
Seid versichert, dass ich in meinem Herzen eine grenzenlose Liebe für Euch habe, und zwar für alle Zeiten und für alle Personen. Ich kehre zu Euch zurück, um nie aufzuhören, Euch zu gehören und ganz Eurem größeren Wohl für immer geweiht zu sein. Bei Tag und bei Nacht, bei Regen und Sonnenschein werdet Ihr mich immer bereitfinden, Euch in Euren geistlichen Bedürfnissen zu helfen. Die Reichen und die Armen, die Gesunden und die Kranken, die Jungen und die Alten, die Herren und die Knechte werden in immer gleicher Weise Zugang zu meinem Herzen haben. Euer Wohl ist das meine, und Eure Leiden werden auch die meinen sein.
Ich werde mich eines jeden von Euch annehmen; und der glücklichste Tag meines Lebens wird der sein, an dem ich mein Leben für Euch hingeben kann.“ (Schriften 3156-3159).
… und unsere
Durch diese betrachteten und angenommenen Haltungen weiht uns der Geist Jesu in der Tiefe unseres Herzens ein.
Es ist möglich, die drei Gelübde in diesen Haltungen neu zu interpretieren:
- Gehorsam, als vorbehaltlose Hingabe an den Vater;
- Keuschheit, in der weltumfassenden Liebe;
- Armut, indem sie sich der Ärmsten und Verlassensten annimmt.
Am Hochfest selbst können wir unsere
missionarische Weihe mit
größerem
Bewusstsein
erneuern!
Diese drei Haltungen können nicht voneinander getrennt werden, und sie können auch nicht in verschiedene Fächer eingeteilt werden. Jedes Gelübde bezieht sich auf die anderen; jedes Gelübde erfordert die anderen. Wachstum in einem Gelübde bedeutet Wachstum in allen Gelübden.
Dennoch können wir uns fragen, welches der drei Gelübde unsere persönliche Entwicklung und Reaktion am meisten herausfordert.
Wir wünschen euch allen ein frohes Fest zum Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu!
Im Namen des Generalsekretariats für Ausbildung:
P. Fermo Bernasconi, mccj
P. Alberto de Oliveira Silva, mccj
P. David Kinnear Glenday, mccj
Original: https://www.comboni.org/de/contenuti/115443
[1] Nr. 3.3 der Lebensform fügt hinzu: “Die Betrachtung des durchbohrten Herzens Christi …
- fordert zum missionarischen Einsatz heraus, der auf die umfassende Befreiung der Menschen zielt,
- zugleich motiviert sie zu jener brüderlichen Liebe, die ein Kennzeichen der Gemeinschaft der Comboni-Missionare sein muss”.
Wir möchten diese beiden Punkte jedoch auf ein anderes Mal verschieben.
[2] Diese Zusammenfassung enthält eine Reihe von Heilungen durch Christus, die Matthäus im Licht von Jes 53,4 interpretiert. Das vierte Lied vom Knecht Jahwes in Jesaja52,13-53,12 ist ebenfalls von Bedeutung.
Gebetsmeinungen der Comboni Familie Juni 2023
Dass wir in unserem pastoralen Handeln die Sorge für das gemeinsame Haus und den Schutz der Umwelt zu integrieren versuchen und dadurch zeigen, dass wir uns als Geschöpfe fühlen und in der Schöpfung die Vorsehung Gottes erkennen. Lasst uns beten.