Treffen der Comboni-Laienmissionare der deutschsprachigen Provinz (DSP) im Juli in Nürnberg.
Dreißig Jahre nachdem die ersten Comboni-Laienmissionare ihren Missionseinsatz in Kenia als assoziierte Mitglieder der Combonifamilie begonnen hatten, trafen sich die MaZ (Missionare auf Zeit), um dieses Jubiläum zu feiern. Manche von ihnen blieben das ganze Wochenende, andere kamen nur für einen Tag – und nahmen dafür zum Teil eine lange Anreise von bis zu zehn Stunden auf sich. Alle freuten sich, bei diesem Wiedersehen gemeinsame Erfahrungen teilen und sich über ihren Einsatz sowie über den Alltag austauschen zu können und wechselten sich bei der Betreuung der Kinder der CLM ab. Insgesamt waren 17 CLM, sieben Freunde der Combonis und acht Combonimissionare zum Treffen gekommen, darunter auch besondere Gäste wie etwa der Provinzial und frühere Beauftragte für CLM sowie der derzeitige MaZ/CLM-Begleiter.
Das Fest wurde mit der Präsentation von vier Plakaten eröffnet, die die Ergebnisse einer Masterarbeit darstellten. Diese beschäftigt sich mit der Frage des nachhaltigen Einflusses des Freiwilligendienstes als MaZ aus Deutschland. Nun wurden die wesentlichen Erfahrungen ehemaliger MaZ, die von ihrem Auslandseinsatz innerhalb der letzten fünf bis zehn Jahre zurückgekehrt waren, vorgestellt: Demnach arbeiten die meisten von ihnen jetzt als Lehrer, in der Gemeindearbeit, als Sozialarbeiter oder im Gesundheitswesen (z.B. als Krankenschwester). Auch wenn sie derzeit nicht in der Mission im Ausland oder in der Entwicklungsarbeit tätig sind, bringen sie ihre Erfahrungen in ihre Arbeit ein, z.B. in weitere Projekte, interkulturellem Engagement oder in Form von Spenden. Längerfristige Auswirkungen des Auslandseinsatzes auf das Leben der „Missionare auf Zeit“ äußern sich im Einsatz für Themen wie nachhaltiger Lebensstil, Migration und Globalisierung oder globale Gerechtigkeit. Einige Rückkehrer betonten in Interviews, dass ihr Glaube durch diese Erfahrung der weltweiten Kirche gestärkt worden war.
Weitere Tagesordnungspunkte bestätigten die positiven und nachhaltigen Auswirkungen: Mathias war letztes Jahr aus Uganda zurückgekehrt und berichtete von seiner Zeit in Kasaala. Gemeinsam diskutierten wir über seine Projekte und Eindrücke an der weiterführenden Schule und in der Landwirtschaft. Sigrun, die vor einiger Zeit in Matany/Uganda gewesen war, bot Einblicke in ihre Arbeit im Bereich tropische Landwirtschaft und Gartenbau. In den vergangenen Jahren war sie mehrmals für biologische Studien nach Westuganda zurückgekehrt. Lena ermöglichte es uns, hinter die Kulissen der Politikwissenschaft z schauen. Sie stellte den Konflikt zwischen der Afrikanischen Union und dem Internationalen Strafgerichtshof dar. Sie nahm sich extra die Zeit, von Hamburg nach Nürnberg zu kommen, um uns das Thema ihrer Masterarbeit vorzustellen, und das wenige Tage vor dem Abgabetermin.
Die einzelnen Beiträge zeigten die Vielfalt der Einsatzbereiche und Aufgaben der MaZ. Die beiden anwesenden Combonimissionare, die zur Zeit unseres Treffens auf Heimaturlaub waren, berichteten ebenfalls von ihrem Einsatz im Südsudan und in Kenia.
Neben dem offiziellen Programm war genügend Zeit, um sich über den persönlichen Alltag und die Veränderungen auszutauschen, die Fußballweltmeisterschaft anzuschauen, zu grillen, aber auch gemeinsam zu singen und zu beten. Beim abschließenden Gottesdienst beteten wir für die CLM, die sich derzeit in der Vorbereitung befinden und für diejenigen, die gerade in der Mission sind. Wir dankten der Ordensgemeinschaft und Bruder Friedbert Tremmel (MCCJ) und verabschiedeten uns von Pater Günther Hofmann (MCCJ), dessen Ausreise nach Südafrika bevorstand. Für die Adventszeit und das kommende Jahr planen wir weitere Treffen mit Beiträgen von MaZ/CLM die deren Vielfalt darstellen.
Christoph Koch