Amerika
CLM dienen den Menschen in der Mission
Hallo! Ich heiße Ma. Isabel Buenrostro Barbosa, bin 39 Jahre alt und CLM „Comboni-Laienmissionarin“ und außerdem Chirurgin und Geburtshelferin. Ich bin in einem kleinen Ort des Staates Jalisco in Mexiko namens Santa Cruz de las Flores geboren, welcher zur Gemeinde San Martín Hidalgo gehört und 2 Stunden von der Stadt Guadalajara entfernt liegt. Ich studierte an der medizinischen Fakultät der Universität von Guadalajara.
Ich lernte die Comboni Missionarinnen Ende 2004 kennen, im Jahr 2005 trat ich in ihre Kongregation ein. Zunächst wurde ich für meine ersten missionarischen Erfahrungen in das Land Ecuador gesendet, wo ich die Monate Februar und März verbrachte und die Comboni-Familie in Gemeinschaft mit Afro-Ecuadorianer und der indigenen Bevölkerung begleitete. Dort begann ich die Mission kennenzulernen und mir bewusst zu machen, welchen großen Durst nach Gott unsere Brüder und Schwestern in diesen Völkern haben, denn sie sind alleingelassen, diskriminiert und leiden an großer materieller Armut und trotzdem sind sie reich an Werten und Traditionen, die sich immer noch bewahren. Ich war ein Jahr im Postulantat, doch im Jahr 2006 verließ ich die Kongregation der Comboni-Missionarinnen, denn die religiöse Disziplin schränkte mich ein so zu handeln, wie ich es mit meinem Beruf gerne getan hätte. So lernte ich die Comboni-Laienmissionare kennen und merkte, dass dort der Platz war, den ich suchte um medizinisch mit den Armen zu arbeiten und vollkommen meine missionarische Berufung zu erfüllen.
Die Arbeit mit den Kranken ist eine meiner größten Leidenschaften, dort ist es, wo ich das Abbild Christi sehe und wo ich eine große Zufriedenheit und menschlichen Wachstum entdeckte, dabei Instrument Gottes zu sein und Körper und Seelen zu heilen… Ich hörte den Ruf Gottes mit 20 Jahren, war einige Jahre in der religiösen Kongregation von „Vida Activa“ mit dem Namen „Dienerinnen des göttlichen Herzens Jesu“, aber als ich anfing in meinem Dienst als Ärztin in einigen ländlichen Dörfern zu arbeiten entdeckte ich, dass meine Berufung einzig und allein für die Mission war. Und dort bin ich, mache weiter und kämpfe für meine Berufung. Denn es ist das größte und wunderbarste Geschenk, das mir Gott gegeben hat und hier ist es, wo ich meine wahre und völlige Selbstverwirklichung als Mensch sehe. Ich glaube, die Mission, zu der ich berufen wurde, ist zu den von Gott gewählten Menschen zu gehen, besonders zu den ärmsten und meist verlassenen. Denn so wie der Hl. Daniel Comboni fühle ich, dass ich mein ganzes Leben dem Dienst an meinen Brüdern widmen muss, als Ärztin und zugleich Laienmissionarin.
Seit ich die Comboni-Familie kennengelernt habe, habe ich viele gute Erfahrungen gemacht, Gott hat mir die Möglichkeit gegeben, einige kurze missionarische Aufenthalte zu erleben, vor allem als Freiwillige; nach meiner ersten missionarischen Erfahrung in Ecuador im Jahr 2005 und dem Austreten aus dem Postulantat 2006, zählen dazu: In 2006 in den peruanischen Anden, in Huancayoc, in der Region Waras, mit dem Volk der Quechua; in 2010 in Ecuador im Dschungel von Pambilar, der Provinz Esmeralda, mit dem Volk der Awás; in 2013 in Guatemala in der Klinik der Pfarrgemeinde der Combonis in San Luis Petén, mit dem Vok der Chec´´chís.
In der letzten Zeit habe ich meine Erfahrung in der Gemeinschaft und die missionarische Ausbildung als CLM abgeschlossen. Wir CLM haben festgelegt, dass vor dem Beginn einer Missionsreise, welche mind. 3 Jahre dauert, eine 8 monatige intensive Ausbildung stattfindet.
Diese Ausbildung machte ich gemeinsam mit meiner Gefährtin und Freundin Carolina; die ersten 3 Monate in dem Staat Guerrero, Mexiko, in den Bergen von Metlatónoc, dort findet die Vorbereitungszeit der CLM gemeinsam mit den Comboni-Missionaren statt. Diese Zeit war wirklich sehr intensiv und speziell, wir haben die Mission in den Gemeinschaften der Juexoapa, Atzompa und Cocuilotlazala geteilt. Dort bildeten wir uns religiös und sozial in der Pastoralarbeit weiter, vor allem aber empfingen wir die Kranken. Als Laienmissionare verbinden wir unser Arbeitsleben, mit dem familiären, dem sozialen, spirituellen und religiösem Leben und das ist das Schöne an unserer Berufung. Wir Laienmissionare können entsprechend unserer Berufen und unseren Fähigkeiten in der Mission in verschiedenen sozialen Projekten mitwirken. Die anderen 5 Monate, von Februar bis Juli, waren wir in Mexiko Stadt im Seminar der Comboni-Missionare, dort durchliefen wir verschiedene Workshops, denn neben unseren beruflichen Ausbildung müssen wir auch religiöse, spirituelle und humane Dinge lernen, um gute Missionare zu sein.
Das was ich in dieser Zeit am meisten gelernt habe ist Folgendes: Wir Menschen alle miteinander sind die Familie Gottes, wir haben einen gemeinsamen Vater und alle Nationen, Völker und Kulturen der Welt sind Brüdern und Schwestern. Abhängig davon, wo wir geboren und aufgewachsen sind, haben wir alle unsere Erfahrungen mit Gott und ein Verständnis von ihm, denn Gott hat die Samen seiner Worte in die Geschichte eines jeden Menschen gepflanzt. Ich lernte, dass unsere katholische Kirche universal ist, das wir auch die Brüder und Schwestern aller anderen Religionen sein müssen und vor allem aber auch die Kulturen der indigenen, afro-amerikanischen und afrikanischen Bevölkerung bewahren und respektieren müssen. Als Missionare sollen wir sie begleiten, den Weg mit ihnen beschreiten, unseren Glauben leben und das Leben mit ihnen teilen und wir sollen mit ihnen arbeiten, damit sie ihre Würde als Gottes Kinder und die Verantwortung für ihre eigene menschliche Entwicklung erlangen. Das ist das Charisma der Combonis, welches uns unser Gründer St. Daniel Comboni vermittelt hat. Denn die Botschaft von der Guten Nachricht, die uns Jesus auf die Welt gebracht hat und die wir immer noch jeden Tag durch seine Worte verkünden, die Ereignisse der Welt und die Schönheit der Natur und des Lebens, ist glücklich zu sein auf dieser Welt und dann wird dieses Glück seine Erfüllung im ewigem Leben finden. Das Gebet und das spirituelle Leben ist unsere größte Kraftquelle als Missionare.
Die Comboni-Familie feierte zum Dank Gottes für das Ende unserer Trainingserfahrungen am 6. Juli 2014 in der Kapelle der Comboni Missionare in Mexiko Stadt mit dem Betreuer der CLM in Mexiko (P. Laureano Rojo), dem Provinzial der Combonis von Mexiko und den Patern, die die Ausbildung des Seminar innehaben, die AUSSENDUNGSMESSE als Comboni Laienmissionare: Ma. Isabel Buenrostro und Carolina Carreón. Möge Gott, mit der Kraft des Heiligen Geistes, uns allen seinen Kindern weiterhin seinen Frieden und sein Licht schenken, damit wir alle Missionare werden und Jesu Lehre verkünden und leben.
Mission, Tod und Auferstehung
„Die Mission erlaubt uns die Auferstehung als Wunder des Lebens zu verstehen. Ein Leben das nicht durch Egoismus und grenzenlosen Ehrgeiz zerstört wird, sondern das sich selbst als Freude sieht, welche vom Herzen Gottes aufsteigt und welche wir in der Schwäche unseres Menschseins tragen. Aus diesem Grunde gibt es keine wirkliche Mission, die nicht den Tod in uns mit sich bringt, ein Tod der nicht gleichgesetzt wird mit Zerstörung, welcher sich aber in eine Möglichkeit umwandelt letztendlich zu wahrem Leben neu geboren zu werden, das nur der Herr geben kann als Geschenk vom Vater.“
Mit diesen Worten endet der Osterbrief den P. Enrique Sánchez, Generaloberer, an alle Comboni Mitbrüder gesendet hat.
Im Folgenden veröffentlichen wir den Brief.
Frohe Ostern!
MISSION, TOD UND AUFERSTEHUNG
„Die großen Werke Gottes wachsen nur am Fuß des Kreuzes.“
(Schriften 2325)
Feier von Ostern, was das Geheimnis schlechthin ist. Dieses bereitet uns in den Tod hinzugehen und kennzeichnet unsere Menschlichkeit hinein in ein grenzenloses Leben. Ostern, dieses Geheimnis der Auferstehung ist ein Geschenk von Gott, welches uns durch die Auferstehung des Herrn Jesus dazu bringt in einer Zeit der Hoffnung und des Glaubens zu leben.
Wie sollen wir dieses Geheimnis leben, damit es eine Quelle des Lebens wird in dieser Zeit der Gegensätze, wo die Trockenheit von unserer Schwäche verglichen wird
mit der Einladung die Freude der Wiederentdeckung der immer neuen Gegenwart des Herrn zu leben, der aus der Tiefe des leeren Grabes uns daran erinnert, dass Er lebt und in unserer Mitte gegenwärtig ist.
Leben und Tod, Vergangenheit und Zukunft, Leid und Freude, Dunkelheit und Licht, Krieg und Friede, Liebe und Hass. Wie viele andere Verbindungen, in Zusatz zu diesen kennzeichnen unsere Existenz, unser menschliches unterwegsein auf den göttlichen Pfaden, die uns zu dieser Ewigkeit führen, welche wir nicht erklären noch weniger sagen können mit unseren erbärmlichen Worten und unseren täglichen Aktivitäten.
Vertieft in der wahnsinnigen Eile unserer Arbeit und unseren Leistungen die Welt zu verändern, geht jeder durch den ganzen Tag mit seiner Vision, seinen Interessen, seinen Ideen und seinen Plänen. Mit der Behauptung die ganze Wahrheit zu besitzen, und alles zu wissen and zu schaffen sogar mehr als andere.
Wir leben mit einer Anmaßung, die ansteckend wurde, die keinen Unterschied zwischen reich und arm, groß und klein macht. Wir fühlen uns berechtigt die anderen zu kritisieren, und ihre Grenzen, Fehler und Sünden aufzuzeigen. Die Kriterien von Misstrauen, Verdacht, Vorteil und Wettbewerb versuchen sich selbst voranzustellen, während Vertrauen, Teilen, Unterstützung von anderen, Erbarmen und Vergebung sich wie eine Musik anhört, die das Ohr stört und nicht ins Herz vordringt.
Ist nicht das das Szenario, in welchem wir uns selber finden wenn wir die Mission als einen alten und immer neuwährenden Vorschlag leben, welcher uns hindert in einer tragischen, pessimistischen und depressiven Vision der Gegenwart und Geschichte verloren zu gehen? Ist nicht stattdessen die Mission die in Stille gelebt wird, in einer verborgenen Art und Weise, in einer Anonymität welche uns zu „versteckten Steinen“ macht, die über ein Leben sprechen das keinen Lärm macht und das keine Reklame braucht? Ist nicht das die Mission, die uns vertraut macht mit dem Geheimnis des Todes aus welchem Leben entsteht, zu leben?
Ein Tod, der nicht das letzte Wort ist
Heute, mehr als je, sind wir mit Situationen konfrontiert die über die denkbaren Nachrichten und Geschichten bei weitem hinausgehen. Gewalt und Krieg zerstören ganze Völker und verurteilen Millionen von Menschen zu fliehen, und niemand weiß wohin. Als Flüchtlinge, Vertriebene, Migranten oder gerade Opfer in ihren eigenen Ländern. Diese Bilder sind zur Choreografie des Fernsehen geworden, welch solch menschliches Drama zur Unterhaltung wandelt, Begebenheiten welche wirklich stattfinden aber uns wie Oskargewinner präsentiert werden.
Glücklicherweise, erlaubt uns die Mission diese Begebenheiten auf eine andere Art und Weise zu erzählen. Es ist unmöglich das Zeugnis jener zu stoppen, welche die Zerstörung und den Tod nicht am Bildschirm sahen sondern in den Gesichtern und Körpern von Brüder und Schwestern mit denen sie noch vor kurzem gearbeitet haben, die Eucharistie feierten, in den kleinen grasgedeckten Schulen studierten und das Leben und die Freude auf dieser Welt zu sein feierten.
Wir sehen nicht länger Christus tot am hölzernen Kreuz liegen. Als Missionare haben wir durch die Augen und tiefen Schmerzen von so vielen von unseren Mitbrüdern entdeckt, dass der Herr auf das Kreuz der Gleichgültigkeit steigt so vieler Mächtigen heutzutage, jener die die Armen vergessen, jener die die Macht verherrlichen und das Geld anbeten.
Die Krawallen, Proteste und Kämpfe versammeln den verzweifelten Schrei so vieler Brüder und Schwestern, die nicht länger damit fertig werden, die nicht wissen wie sie in einer Welt überleben können, die das Existenzminimum verweigert.
Es ist die große Versuchung in die Falle zu gehen, mit den Gedanken dass der Schatten des Todes auf unsere Zeit zugegriffen hat und sich als Kriterium behauptet unsere Geschichte zu regieren.
Und wie viele Tode mehr finden wir nahe bei uns? Ist es nicht Tod, die Zerstörung der Missionsstationen auf welchen wir arbeiten im Südsudan, oder die Gewalt die nicht endet in Zentralafrika, wo so viele Menschen gezwungen sind aus ihrer Heimat zu fliehen aus Furcht um ihr Leben.
Ist es nicht Tod, dass die Zahl unserer Missionare in unserem Institut abnimmt? Oder wenn wir unsere missionarische Präsenz aufgeben müssen, obwohl wir klar sehen dass unsere Anwesenheit so viel Gutes bewirkt? Und ist es nicht wahr, dass die Schließung von Gemeinschaften von uns wie eine Beerdigung erfahren wird, weil wir keine übrigen Missionare haben?
Fühlt es sich nicht vielleicht an wie sterben, wenn wir keine Einreisegenehmigung in ein Land erhalten oder uns wird die Möglichkeit verweigert den Armen der Ortskirche zu dienen, einfach wegen der Ideologie von Politikern. Ist es nicht Tod, wenn die Mittelmäßigkeit uns bedroht und wir unser Leben gemäß unserer eigenen Interessen organisieren, wenn wir nach Ausreden suchen um unsere Abneigung gegen einen Missionseinsatz rechtfertigen und die Mission als ein Geschenk nicht akzeptieren, das ohne Vorbedingungen erhalten wird.
Es ist wirklich die Mission die uns hineinführt und uns begeleitet in das Geheimnis vom Tod, weil wenn es in voller Ehrlichkeit gelebt wird, können wir nichts anderes sagen als der Herr der aus der Tiefe seines Geistes schrie; „Vater, dein Wille geschehe!“
Der Hl. Daniel Comboni sagt es mit den Worten die das Szenario beschreiben, das er im Herzen Afrikas betrachtete: Konfrontiert bei so viel Elend, unter den Bergen von Kreuzen und Leid…das Herz des katholische Missionars wurde erschüttert, aber es ist kein Grund zu verzweifeln; Stärke, Mut und Hoffnung können ihn niemals verlassen.“ (W 5646)
Die Mission führt uns in das Geheimnis und die Schönheit der Auferstehung ein
Das Leben nach dem Tod ist für die Mission das Fundament für alles, die Garantie für eine Zukunft die nicht auf die Basis von Reichtümern, Fähigkeiten oder Stärke aufgebaut ist.
Die Mission macht uns den immer gegenwärtigen Gott zu berühren und zu betrachten mit unseren eigenen Augen. Er der niemals ruht, der versucht eine Menschheit zu schaffen in der wir uns alle als Brüder und Schwestern entdecken.
Gott ist am Werk trotz unserer begangenen Pfade, die nicht zum Leben führen. Er gibt seinen Traum nicht auf, dass er eines Tages all seine Söhne und Töchter versammelt in einer Familie sieht, wo es keine Etiketten gibt für Religionen, Ideologien, politische Vorteile, Rassen, Kulturen oder Farben.
Der auferstandene Christus erinnert uns, dass für Gott die Zeit gekommen ist aber Er ist nicht in Eile, Er ist immer bereit auf unser Ankommen zu warten, hoffend dass in dieser Zeit des Wartens kein Leben wird unnütz geopfert wegen unser Unfähigkeit mehr mit dem Herzen zu denken und weniger mit dem Kopf.
Die Mission erlaubt uns die Auferstehung als Wunder des Lebens zu verstehen. Ein Leben das nicht durch Egoismus und grenzenlosen Ehrgeiz zerstört wird, sondern das sich selbst als Freude sieht, welche vom Herzen Gottes aufsteigt und welche wir in der Schwäche unseres Menschseins tragen.
Aus diesem Grunde gibt es keine wirkliche Mission, die nicht den Tod in uns mit sich bringt, ein Tod der nicht gleichgesetzt wird mit Zerstörung, welcher sich aber in eine Möglichkeit umwandelt letztendlich zu wahrem Leben neu geboren zu werden, das nur der Herr geben kann als Geschenk vom Vater.
„Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt.“ (1 Pt 2:24).
Frohe Ostern!
P. Enrique Sánchez G., mccj Generalsuperior